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DAkkS und DAkkS-Akkreditierung nach DIN EN 17025: Ein Überblick

Zertifizierungen, Bewertungen und Laborberichte erleichtern die Beurteilung von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen. Sie stehen für Expertise und schaffen Vertrauen beim Verbraucher; sei es im B2B- oder B2C-Bereich. Für Industrieunternehmen ist die DAkkS als unabhängige Akkreditierungsstelle daher von entscheidender Bedeutung. Bei uns erhalten Sie die wichtigsten Infos über die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) und die Akkreditierung nach DIN EN 17025, häufig auch als DAkkS-Akkreditierung bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die DAkkS?

Die Deutsche Akkreditierungsstelle, kurz DAkkS, wurde 2010 gemäß der europäischen Norm EN ISO/IEC 17011 als nationale Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland akkreditiert. Sie ist eine unabhängige Einrichtung, arbeitet gemäß internationalen Normen und Richtlinien und stellt die Qualität und Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboren sicher.

DAkkS

DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle

Was besagt die Norm EN ISO/IEC 17011?

Die Norm legt die Grundsätze fest, nach denen Konformitätsbewertungsstellen ihre Aufgaben erfüllen und ihre Akkreditierungen durchführen. Sie beinhaltet die Struktur und Organisation der Akkreditierungsstellen, einschließlich ihrer Unabhängigkeit, Objektivität, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten. Ebenso thematisiert werden Kriterien für die Qualifikation und Kompetenz des am Akkreditierungsverfahren beteiligten Personals.

Die EN ISO/IEC 17011 stellt sicher, dass die Akkreditierung von Konformitätsbewertungsstellen auf international anerkannten Grundsätzen basiert und dass Aufgaben konsistent und verlässlich durchgeführt werden. Durch die Einhaltung dieser Norm wird die Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit der Akkreditierung als Instrument zur Sicherstellung der Qualität und Konformität von Produkten, Dienstleistungen und Systemen gewährleistet.

Was genau macht die Deutsche Akkreditierungsstelle?

Die DAkkS akkreditiert und überwacht Kalibrierlabore und andere Prüf- und Überwachungseinrichtungen anhand festgelegter Kriterien hinsichtlich Kompetenz, Integrität, Qualitätssicherung und Unabhängigkeit. Die Anforderungen sind über alle Ebenen hinweg standardisiert, so dass die Akkreditierung die Expertise der geprüften Organisationen objektiv auf nationaler und internationaler Ebene dokumentiert. Auf diese Weise erhalten die Kunden akkreditierter Labore hochwertige und international anerkannte Prüf- und Kalibrierdienstleistungen.

Wer kontrolliert die DAkkS?

Die Unabhängigkeit und Integrität der Deutschen Akkreditierungsstelle unterliegt der Kontrolle durch Gesellschafterversammlung, Akkreditierungsausschuss und Aufsichtsrat. Zu den Gesellschaftern zählen:

  • Die Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz/BMWK)
  • Die Bundesländer, vertreten durch Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen
  • Die deutsche Wirtschaft (Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.)

Der Aufsichtsrat setzt sich aus jeweils 3 Mitgliedern der einzelnen Gesellschafter zusammen und umfasst insgesamt 9 Personen.

Der rund 230-köpfige Akkreditierungsausschuss entscheidet über wichtige Fragen wie die Akkreditierungsrichtlinien und bestimmte Akkreditierungsverfahren. Sein Entschluss ist maßgeblich für die Bewilligung einer Akkreditierung.

Wie hängen ILAC und Deutsche Akkreditierungsstelle zusammen?

Die International Laboratory Accreditation Cooperation, kurz ILAC,  ist eine internationale Organisation, die sich mit der Akkreditierung von Laboratorien beschäftigt und die internationale Anerkennung von Prüf- und Kalibrierergebnissen fördert. Mitglieder der ILAC sind die nationalen Akkreditierungsstellen verschiedener Länder, die zusammenarbeiten, um internationale Standards und Verfahren für die Laborakkreditierung zu entwickeln, die Fachkompetenz von Laboratorien zu stärken und eine hohe Qualität der Kalibrierungen zu gewährleisten. Auch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH ist Mitglied der ILAC und verpflichtet sich durch ihre Mitgliedschaft zur Einhaltung der relevanten Normen und formalen Anforderungen.

Wie erlangt man eine DAkkS-Akkreditierung?

Um eine DAkkS-Akkreditierung zu erhalten, muss ein umfangreicher Antragsprozess mit fachspezifischen Anlagen durchlaufen werden, der mehrere Monate in Anspruch nimmt. Nach Einreichung des Antrags erfolgt eine gründliche Bewertung und Überprüfung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle, einschließlich einer Vor-Ort-Inspektion. Erfüllt das Labor alle Anforderungen, wird die Akkreditierung durch einen Akkreditierungsausschuss erteilt.

Wie geht es nach der Akkreditierung durch die DAkkS weiter?

Nach dem Erhalt der Akkreditierung wird das akkreditierte Kalibrierlabor in regelmäßigen Abständen hinsichtlich der Anforderungen nach DIN EN 17025 überprüft. Somit werden eine gleichbleibende Qualität der angebotenen Dienstleistungen und eine hohe technische Kompetenz gewährleistet.

Was ist eine DAkkS-Laborkennung?

Jede von der DAkkS akkreditierte Einrichtung erhält eine individuelle Kennung, die als Nachweis für die erfolgreiche Akkreditierung dient. Sie wird in Form einer Registriernummer (z. B. D-K-15129-01-00) vergeben und identifiziert das akkreditierte Labor eindeutig. Dadurch erhalten Anwender die Möglichkeit, die Akkreditierung zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie Dienstleistungen von einem qualifizierten und anerkannten Labor erhalten.

Wie findet man akkreditierte Einrichtungen für Kalibrierungen?

Die DAkkS bietet eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der akkreditierte Institutionen für verschiedene Bereiche aufgeführt sind. Diese Datenbank ermöglicht es Unternehmen und Interessierten, akkreditierte Labore in ihrer Nähe zu finden. Die Suche kann nach Art der Konformitätsbewertung, nach Standort und nach dem Urkundenstatus erfolgen.